Ölnachfrage bleibt Corona-Sorgenkind

Marktnews 2021-01-15, 09:29
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Die globale Nachfrage nach Öl und Kraftstoffen beginnt erneut zu schwächeln, nachdem sich das Corona-Virus weiterhin nahezu ungehindert ausbreitet. In Europa gelten inzwischen wieder nahezu flächendeckende Lockdowns, ebenso wie vielerorts in den USA. Inzwischen sind auch in China wieder neue Hotspots aufgetaucht und die Zahlen steigen rapide.

 

Mobilitätsbeschränkungen killen Treibstoffnachfrage

Schon in der ersten Lockdown-Welle war es vor allem die schlagartig eingeschränkte Bewegungsfreiheit vieler Millionen Menschen, die der Nachfrage nach Benzin, Diesel und anderen Kraftstoffen den Garaus machte. Und auch jetzt droht wieder eine ähnliche Gefahr, auch wenn sich die Nachfrage in den Sommer- und Herbstmonaten wieder erholt hatte.

 

In den meisten europäischen Ländern gelten inzwischen strikte Ausgangsregeln, die für einen spürbaren Rückgang beim Straßenverkehr gesorgt haben. So war das Verkehrsaufkommen in Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien in der vergangenen Woche etwa 37% niedriger als vor dem Ausbruch der Pandemie – der schwächste Wochenwert seit Juni. Nach Angaben des Beratungsunternehmens Rystad Energy entspricht der bisherige Verkehrsrückgang im Januar einem Verbrauchsrückgang von etwa 1,76 Millionen Barrel pro Tag (ein Barrel entspricht etwa 159 Litern).

 

China – globaler Motor der Ölnachfrage

Ein Faktor für die weltweite Erholung der Ölnachfrage war die Tatsache, dass China sehr schnell wieder aus seinen ersten Lockdowns herauskam. Das Land in dem die Pandemie ihren Ausgang genommen hatte, führte noch 2019 die ersten Quarantänemaßnahmen ein, konnte dadurch aber auch als eines der ersten Länder der Welt ihre Wirtschaft wieder öffnen. Davon profitierte auch der Rest der Ölwelt, denn China kaufte Rohöl wie ein Weltmeister.

 

Zwischenzeitlich galt das Land nahezu als Corona-frei. Doch nun sind wieder erste Hotspots aufgetaucht. Am Freitag meldete China die höchste Zahl an Neuinfektionen seit mehr als zehn Monaten sowie den ersten Todesfall seit 8 Monaten. Insgesamt 28 Millionen Menschen in der Volksrepublik befinden sich momentan im Lockdown. Damit ist kommt auch die Ölnachfrage wieder ins Wanken, so dass die Marktteilnehmer mit einer gewissen Sorge in die Zukunft blicken.

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